Was einer Seelsorgerin begegnet
Viele fragen mich, wie ich als Seelsorgerin die Schicksale im Spitalalltag aushalten kann. Mein „Geheimnis“ ist, dass jeder Mensch Perlen des Vertrauens in sich hat, die gerade in schwierigen Zeiten gemeinsam gesucht werden wollen. Hier möchten wir Euch diese kleinen und großen Perlen in und um Geburtsgeschichten sichtbar machen. Schliesslich sind wir alle geboren worden und unser Anfang ist immer etwas Besonderes: Der Beginn einer einmaligen Geschichte.
Seelsorgerin Dr. Kerstin Rödiger / Universitätsspital Basel
Zum Nachlesen und Weiterdenken
Über die eigene Verletzlichkeit reden lernen...
Diese Woche fragte mich eine Mutter, deren Baby noch auf der Frühchenstation liegen muss, ob es okay sei, wenn sie nicht allen Freunden erzählt, dass ihr Kind schon geboren sei.
Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie einem Teil ihres Freundeskreises diese wichtige Information vorenthielt. Sie begründete es mir gegenüber damit, dass ihr die Kommunikation über die "nicht so ganz" positive Situation schwerfiele, sie sogar belaste. Sie wolle erst mit anderen darüber reden, wenn sie selbst wieder festen Boden unter den Füssen spüre. Diese Frage höre ich im Klinikalltag immer wieder.
Wenn es Müttern schlecht geht…
Ich hatte kürzlich eine Begegnung mit einer Frau, der es in der Schwangerschaft einfach nur schlecht ging, genauer gesagt war ihr permanent übel.
Zum Glück anders als gedacht
Eine Frau und Mutter eines erwachsenen Kindes erzählte mir von einem besonderen Augenblick, der sehr lange zurück liegt, aber bis heute eine wichtige Erinnerung und Kraftquelle für sie ist: Die erste Begegnung mit ihrem neugeborenen Sohn nach dem Kaiserschnitt.