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ONLINE-Erzählcafé 23.03.2021: Kraft tanken für Hebammen

Erzählcafé Galerie

Seit 2014 finden überall in Deutschland, in der Schweiz und in Österreich viele berührende Erzählcafés mit unterschiedlichen Zielgruppen statt. Die dort erzählten Geburtsgeschichten, Wünsche und Erfahrungen rund um Schwangerschaft und Geburt haben wir zum Nachlesen und Weiterdenken dokumentiert.

Auswahl von Erzählcafés seit 2014

ONLINE-Erzählcafé 23.03.2021: Kraft tanken für Hebammen

„Vielen lieben Dank für dieses bereichernde Erzählcafé, die Infos zu der aktuellen Lage in den Kliniken und für diese wunderbare Übung, so wohltuend und kraftschöpfend. Genau das brauche ich und alle Frauen der Welt“. Dieses Feedback ermutigt zu weiteren Erzählcafés für Hebammen, die einen Raum für Austausch und Selbstfürsorge nur für Hebammen öffnen, um in der anhaltenden Pandemie Kraft zu tanken und gesund zu bleiben. Das ist auch dringend nötig, denn die Lage ist nach den Berichten der 14 Hebammen im Online-Café düster: Die Pandemie verschärft drastisch, was ohnehin schon problematisch ist. „Eine freie Wahl des Geburtsortes gibt es längst nicht mehr!“, es mangelt an Geburtsvorbereitungs- und Rückbildungskursen. Hebammen beobachten durch die Corona-Krise eine zunehmende Vereinsamung der Schwangeren und Wöchnerinnen und beschreiben das als gravierendes Problem.

Aber auch für Hebammen selbst sieht es momentan nicht gut aus: „Wir lieben unsere Arbeit und wollen die Frauen gut betreuen. Warum werden wir dafür nicht angemessen bezahlt?“ Personalmangel, schlechte Bezahlung und belastende Arbeitszeiten sind das zentrale Problem im Kreißsaal und auf der Wochenbettstation, beschreiben die Hebammen die aktuelle Situation. Eine 1:1 Betreuung während der Geburt ist kaum noch möglich, obwohl sie doch als evidenzbasierter, geprüfter Standard wichtig wäre und gefordert wird. Da immer mehr geburtshilfliche Abteilungen geschlossen werden, spitzt sich die Situation weiter zu.

„Ich bin wieder entsetzt, dass jedes Hebammenteam einzeln gegen die Ausbeutung kämpfen muss.“

Hebammen betreiben präventive Gesundheitsfürsorge für die ganze Familie. Deshalb ist es wichtig, daß sie auch gut für sich sorgen. Daher hat Renu Li eine stärkende Qigongübung angeleitet und den Hebammen Mut gemacht, auf sich zu achten, damit sie ihrer wunderbare Arbeit weiter nachgehen können.

„Das war ganz toll! Vielen Dank und Danke an mich, dass ich mir die Zeit genommen hab.“
„Ein besonderes Dankeschön an die Kolleginnen, die momentan in der Klinik arbeiten!“

Qi-Gong Video von Renu Li

Fazit der Hebammen im Erzählcafé: Die wichtigen Forderungen aus der S3 Leitlinie können nur umgesetzt werden, wenn genug Personal da ist und eine Geburtshilfe, die unabhängig vom DRG System bezahlt wird. Nur dann ist eine 1:1 Betreuung möglich, konsequentes Bonding und gute Stillberatung von Anfang an. Das würde zu einem besseren Outcome für Mutter und Kind führen, z.B. eine Reduzierung der Fototherapie und Steigerung des erfolgreichen Stillens ermöglichen.

  • Die Krankenhausplanung muss geändert werden
  • Bessere Bezahlung der Hebammen
  • mehr Personal bedeutet mehr Sicherheit für Mutter und Kind
  • Lobbyarbeit für die Hebammenarbeit