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SOS-Erzählcafé: Schließung Geburtsstation Bonn, 12.10.2018

Erzählcafé Galerie

Seit 2014 finden überall in Deutschland, in der Schweiz und in Österreich viele berührende Erzählcafés mit unterschiedlichen Zielgruppen statt. Die dort erzählten Geburtsgeschichten, Wünsche und Erfahrungen rund um Schwangerschaft und Geburt haben wir zum Nachlesen und Weiterdenken dokumentiert.

Auswahl von Erzählcafés seit 2014

SOS-Erzählcafé: Schließung Geburtsstation Bonn, 12.10.2018

Besonders bei diesem SOS-Erzählcafé zur Schliessung der Geburtsstation im Malteser Krankenhaus in Bonn war, daß viele angestellte Hebammen dabei waren, die teilweise durch die Schliessung betroffen waren: "Ich fühle mich als Hebamme nicht gehört, wenn alle Vorschläge, die gemacht wurden um den Kreißsaal zu erhalten, nicht in Erwägung gezogen werden", sagte eine der betroffenen Hebammen. Hier hat sich spontan eine Arbeitsgruppe gegründet, da die Hebammen sich nicht damit abfinden, daß ihnen ihr Arbeitsplatz genommen wurde. Einigkeit bestand darüber, dass kleinere Geburtsabteilungen für die physiologischen Geburten besser sind. Außerdem wurde gefordert, daß dem Anfang wie dem Ende des Lebens Respekt, Aufmerksamkeit, Raum und Zeit gebührt. Zitat: "Anfang und Ende des Lebens sind wichtig: Palliativstation im Malteser ist gut besetzt, kann sehr gute Arbeit machen, das muss auch für den Start ins Leben möglich sein!" Hier mit zweierlei Mass zu messen, ist unmenschlich.

Das Feedback der Teilnehmerinnen

Zitate:

  • Keine Frau möchte erleben, an der Kreißsaaltür abgewiesen zu werden.
  • Gute Geburtserfahrung trägt frau ins Leben hinein und sie stärkt das Selbstbewusstsein
  • Anfang und Ende des Lebens sind wichtig: Palliativstation im Malteser ist gut besetzt, kann sehr gute Arbeit machen, das muss auch für den Start ins Leben möglich sein!
  • Ich fühle mich als Hebamme nicht gehört, wenn alle Vorschläge, die gemacht wurden um den Kreißsaal zu erhalten, nicht in Erwägung gezogen werden
  • Entwicklung ist so weit weg von Achtsamkeit im Umgang mit Mutter und Kind
  • Kein Raum, keine Zeit zum Kinderkriegen
  • 1:1 Betreuung ist in der heutigen Realität der Kreißsäle nicht möglich
  • Normale Geburten brauchen keine Spezialisten
  • kleines, familiäres Krankenhaus gewünscht
  • physiologische Geburten sind eine grosse Investition und eine Förderung von Gesundheit für Mutter und Kind
  • die natürliche Geburt sollte genau so vergütet werden, wie die Sectio
  • vielfältiges, umfangreiches Hebammenwissen geht verloren
  • 1977: Ich habe nur ein Kind bekommen- total technologisiert, kein Kümmern vorher und danach
  • Grossmutter sagt: Aufklärung zu Geburt und Stillen hätte mir damals sehr geholfen
  • 17% der Schwangeren möchten ausserklinisch ihr Kind bekommen, aber Umfeld und Ärzt_innen verunsichern
  • und mangelndes Angebot an Hausgeburtshebammen
  • Ich habe im Malteser nach dem Examen als Hebamme alles gelernt, was ich brauche
  • Sonntags war ich zum Ultraschall und Mittwochs war der KRS im Malteser geschlossen- dann habe ich mein Kind zuhause bekommen!
  • Wir wollen eine gross angelegte Befragung von Frauen zu ihrem Geburtserlebnis
  • Ich werde meine Anerkennung für 25 Dienst-Jahre im Malteser zurückgeben


Visionen:

  • Hebammenmobil mit Dixi-Klo XXL
  • Hebammenhaus in jeder Gemeinde: Dienstsystem für Rufbereitschaft zur Geburt, Rotationsmöglichkeiten, viele Hebammen bringen sich
  • ein, nach ihren Möglichkeiten, Wissenstransfer,
  • mehr ambulante Hebammenangebote
  • Vorsorge durch die Hebamme
  • wenn schon Zentralisierung, dann 3-Stufen-Modell: hebammengeleiteter KRS, normaler KRS, Risiko-KRS